V 801
C. Jandeck, U. Kellner Augenklinik, Universitätsklinikum Benjamin Franklin, FU
Berlin,
D - 12200 Berlin
Ziel dieser Studie ist, die Indikationen und Ergebnisse einer pars-plana-Vitrektomie (ppV) bei Kindern bis 16 Jahren zu analysieren.
Patienten & Methoden: Im Zeitraum von 1991-2000 wurde in einer konsekutiven Serie 70 Augen von 65 Kindern mit einer ppV ein-geschlossen.
Ergebnisse: Wir behandelten 49 Jungen und 16 Mädchen. Häufigste Indikation für eine ppV waren Traumafolgen: in 22 Augen eine offene Bulbusverletzung, und in 6 Augen eine Ablatio retinae nach einem geschlossenem Bulbustrauma. In 3 weiteren Augen wurde ein traumatisches Makulaforamen mit Thrombozyten behandelt. Eine hohe Myopie mit Ablatio retinae lag bei 10 Kindern vor (davon waren 3 ehemalige Frühgeborene). Weitere Indikationen für eine ppV waren eine rezidivierende Uveitis (n=9), Morbus Coats (n=3), Makular pucker (n=2) und anderes (n=10). Eine Silikontamponade war in 18 Augen in der ersten oder weiteren Operation erforderlich. 39 Augen wurden mindestens zweimal operiert. Die Nachbeobachtungszeit betrug zwischen einem Monat und 6,6 Jahren (mittel: 21 Monate). Zum Zeitpunkt der letzten Kontrolle lag die Netzhaut in 60 Augen (86%) komplett und in 3 Augen weiteren Augen lag zumindest die Makula an (insg. 90%). Subretinale Stränge bestanden in 7 Augen und zentrale subretinale Exsudate in 2 Augen mit Morbus Coats. Funktionell konnte ein Visus von mindestens 0,02 in 82% und mindestens 0,1 in 67% erreicht werden.
Schlußfolgerungen: Ein Trauma mit kompliziertem retinalem Befund war die häufigste Indikation für eine Vitrektomie bei Kindern. Wie auch bei Erwachsenen sollte eine Silikontamponade eine Option zur Behandlung von schwierigen Netzhautsituationen sein.