K 556
H. Steffen1,2, A. V. Mudgil3, D. L. Guyton3, M. Walker1,3, D. S. Zee1,3
Einleitung: Um das Verrollungsmuster während vertikaler Vergenz bei Patienten mit Strabismus sursoadduktorius zu beschreiben.
Methodik: 12 Patienten mit Strabismus sursoadduktorius mußten bei gerader Kopfhaltung eine 124cm entfernte Licht emittierende Diode mit dem nicht betroffenen u. mit bds. offenen Augen prä- u. postoperativ fixieren. Die Augenpositionen wurden mit der Search-Coil-Methode registriert. Als vertikale Vergenz (vV) wurde der Unterschied der Höhenabweichung bei monokularer u. binokularer Fixation definiert. In der Darstellung ist immer das rechte Auge das paretische. Die Richtung der Verrollung (im (gegen) Uhrzeigersinn=positive (negative) Zykloversion (Zv)) bezog sich auf die Patientenperspektive (z.B. positive Zv = Exzyklo (Inzyklo)rotation des rechten (linken) Auges) u. als Durchschnittswert beider Augenverrollungen angegeben.
Ergebnisse: Präoperativ konnten 6 von 12 Patienten ihr Höhenschielen fusionieren. Bei diesen Patienten betrug die vV 1.1-12.6° (MW 4.1°± Stabw von 4.2°) und war bei 4 Patienten mit einer positiven Zv (0.6-3.2°), bei je 1 Patienten mit einer negativen (0.8°) bzw. keiner Zv assoziiert. Postoperativ konnten 9 Patienten ihre Höhe mit einer vV (0.5-8.1°, MW 2.5°±2.5°) fusionieren. Bei 7 dieser Patienten war die vV mit einer positiven (0.3-2.9°), bei je 1. Patienten mit einer negativen (-0.6°) bzw. keiner Zv assoziert. 3 Patienten hatten eine Überrkorrektur (Höherstand links), die mit vV (0.8-3.6°) fusioniert werden konnte. Bei 2 Patienten war die vV mit einer negativen (-0.5°, -1.4°), bei einem weiteren mit keiner Zv assoziiert. Ausmass von Zv und vV hatten präperativ einen Korrelationskoeffizienten von 0.82 und postoperativ von 0.76 bzw. 0.78.
Diskussion: Das bei Normalpersonen vorhandene Zykloversionsmuster während vertikaler Vergenz ist auch bei Patienten mit Strabismus sursoadduktorius nachweisbar.
The Johns Hopkins Hospital, Depts. of Neurology1 and Ophthalmology3,
600 N Wolfe Street, Baltimore, MD 21287, U.S.A.
2Universitäts-Augenklinik Heidelberg, INF 400, D-69120 Heidelberg
mit Unterstützung der DFG (Ste 860/2-1) und des NIH EYO1849