98. Jahrestagung der DOG 2000

K 51

Ergebnisse und Komplikationen nach tiefer Sklerektomie

M. Yamin, C. D. Quentin

Einleitung: Gegenüber der Trabekulektomie scheint die tiefe Sklerektomie als nicht perforierende, fistulierende Glaukomoperation in der frühen postoperativen Phase viele Vorteile aufzuweisen. Nicht geklärt ist bisher, ob der langfristige drucksenkende Effekt mit der Trabekulektomie vergleichbar ist.

Methode und Patienten: In einer offenen, prospektiven Studie wurde bei 63 Augen von 50 Patienten im Alter von 6 Monaten bis zu 91 Jahren (Mw.: 70,3J) eine tiefe Sklerektomie durchgeführt. Die Nachkontrollen erstreckten sich über 6 bis 18 Monate (Mw.: 9,6 Mon.). Bei der Operation wurde kein Viskoelastikum in den Schlemm’schen Kanal injiziert und auch kein Implantat in das Sklerabett eingebracht. Bei 16 Augen waren Glaukomoperationen vorausgegangen. Es wurden deshalb 7 Augen intraoperativ zusätzlich mit Mitomycin C behandelt und bei 8 Augen gleichzeitig eine Kataraktoperation vorgenommen.

Ergebnisse: Der intraokulare Druck konnte von präoperativ 25,03 (+/-9,3) mmHg auf 12,03 (+/-4,1) mmHg postoperativ gesenkt werden. Die Glaukommedikamente reduzierten sich von präoperativ 2,7 auf 1,9 Substanzen für die 26 Augen (41%), die langfristig noch einer zusätzlichen medikamentösen Therapie bedurften. Die Anzahl der Augentropfen nahm von präoperativ im Mittel von 5,0 (+/-2,9) auf 0,64 (+/-1,4) postoperativ ab.

Die häufigsten Komplikationen waren ein passageres Hyphäma (4x), flache, aber sehr ausgedehnte Sickerkissen (3x) und eine verzögerte Augendrucksenkung (2x). Eine erneute reduzierte medikamentöse Glaukomtherapie wurde, sofern erforderlich, überwiegend innerhalb der ersten 3 postoperativen Monate begonnen.

Diskussion: Die tiefe Sklerektomie ist eine sehr effektive Glaukomoperation, deren drucksenkende Wirkung vergleichbar ist mit der der klassischen Trabekulektomie. Die niedrige perioperative Komplikationsrate zeichnet sie gegenüber dieser aus. Gegenüber der Trabekulektomie scheint jedoch eine höhere Anzahl von Augen (40%) noch zusätzlich eine medikamentöse Therapie zu benötigen.

Augenklinik, Georg-August-Universität Göttingen, Robert-Koch-Straße 40, D – 37075 Göttingen



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