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U. E. K. Schnurrbusch, V. Schön
Hintergrund: Bei Kontaktlinsenträgern verlaufen Keratitiden komplizierter als bei Patienten, die keine Kontaktlinsenträger sind. In der vorliegenden Studie werden die Unterschiede im Erregerspektrum untersucht, um Hinweise für eine optimale initiale Antibiotikatherapie zu geben.
Methoden: Zwischen 1991 - 1999 wurden retrospektiv bei 229 Patienten mit Verdacht auf eine bakterielle Keratitis Abstriche, Scrapingproben bzw. Hornhautbiopsien entnommen. 250 Keime konnten mikrobiologisch isoliert werden. 142 Patienten waren Kontaktlinsenträger, die übrigen hatten niemals Kontaktlinsen getragen.
Ergebnisse: Die häufigsten isolierten Keimen waren Staphylococcus Species (spp.)(62%), Streptococcus spp (10%)., Pseudomonas aeruginosa (6%). Gut sensible grampositive Keime waren bei Kontaktlinsenträgern und Nicht-Kontaktlinsenträgern gleich verteilt. Gramnegative Keime wurden fast ausschließlich von Kontaktlinsenträgern isoliert. Häufig lokal angewendete Antibiotica wie Aminoglykoside und Chinolone waren bei Staphylococcus spp. im klinischen Verlauf gut wirksam. Während sich bei Streptococcus spp. vermehrte Resistenzen zeigten. Hier erwies sich vor allem Erythromycin als effektiv wirksam. Die gramnegativen Keime wie z. B. Pseudomonas aeruginosa zeigten gute Empfindlichkeiten auf Chinolone und in Einzelfällen auch auf Aminoglycoside.
Schlussfolgerungen: Bei Kontaktlinsenträgern muss im Allgemeinen mit aggressiveren Keimen gerechnet werden. In solchen Fällen sind häufig angewendete Antibiotica wie Aminoglykoside nicht wirksam. Vielmehr ist dann die Applikation von Chinolonen zu empfehlen, ggf. in Kombination mit Erythromycin im Wechsel, da letzteres bei Beteiligung von Streptococcus spp. besser wirkt als Chinolone und Aminoglykoside.
Klinik
und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Leipzig,
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